Die Zeiten entwickeln sich aktuell in eine Richtung, bei der sich abzeichnet, dass Autos mit Verbrennungsmotor in einigen Jahren nicht mehr verkauft werden. Elektromobilität ist im Vormarsch. Neuartige Fahrzeuge benötigen Strom anstatt Benzin. Neben dem Vorteil, dass ein solcher Antrieb weniger CO2 produziert, gibt es einen weiteren Vorzug. Das Laden kann zu Hause erfolgen. Mit der Installation einer sogenannten Wallbox, befindet sich die Tankstelle quasi direkt zu Hause. Das kann im Keller sein oder in der Garage oder an einem anderen Ort. Doch dieses technische Utensil können Hausbesitzer nicht einfach so aufstellen und dann ohne Weiteres das Auto laden. Es besteht in allen Fällen eine Meldepflicht oder gar eine Genehmigungspflicht. Wir zeigen welche Regelungen gelten und worauf Kunden bei der Installation einer Ladeeinrichtung achten sollten sowie welche Förderungen es gibt.
Wallbox – Warum besteht eine Pflicht zur Anmeldung?
E-Fahrzeuge waren vor einigen Jahren noch relativ unausgereift ihre Akkus aufzuladen erforderte lange Zeit. Doch die Elektromobilität kann sich nur durchsetzen, wenn die Besitzer der Fahrzeuge beim Aufladen nicht mehrere Stunden an der Ladeeinrichtung stehen müssen. Aus diesem Grund steigerte man die kW-Ladeleistung der E-Zapfsäulen und die Aufnahmefähigkeit der Batterien. Das heißt, es fließt viel Spannung über die Leitung und die Strom-Stärke ist immens hoch. Auf solche kW-Leistungen ist ein Netz historisch betrachtet nicht immer vorbereitet. Der Betreiber des Stromnetzes hat in der Regel Umspannstationen und Verteilerstationen in einer Region aufgestellt. Sie waren immer auf das Leben von früher ausgerichtet, wo E-Mobilität noch Science-Fiction war. Doch nun benötigen immer mehr Nutzer eine Ladeeinrichtung mit einer hohen kW-Zahl. Würden sie diese einfach so aufstellen, ihre PKW oder Elektro Nutzfahrzeuge laden, dann könnte es dazu kommen, dass in einer Gegend die Stromversorgung kollabiert. Damit genau das nicht passiert, hat man eine Anmeldepflicht für Wallbox-Geräte mit hoher Ladeleistung eingeführt.
Wo und wann muss man die eigene Wallbox anmelden?
Grundsätzlich besteht eine Anmeldepflicht für alle Wallbox Modelle, auch bis 11 kW. Ab 12 kW Ladeleistung besteht dann sogar eine Genehmigungspflicht. Es ist in dem Fall ein Antrag beim Netzbetreiber zu stellen. Und hier heißt es aufgepasst. Es ist nicht Ihr Stromversorger gemeint, sondern diejenige Firma, die das Stromnetz in Ihrer Gegend aufrechterhält. Häufig ist es so, dass Stadtwerke die Netze in den deutschen Städten vor Jahrzehnten ausgebaut haben. Seither wechselten Kunden möglicherweise ihren Stromversorger, weil der eine billiger war als der andere. Allerdings bleibt das rein technisch gesehen immer noch das gleiche Netz, durch das die Elektrizität fließt. Daher ist es wichtig, diesen Unterschied im Hinterkopf zu behalten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wer das bei Ihnen ist, dann können Sie diese Information der Stromrechnung entnehmen. Dort wird Ihr regionaler Netzbetreiber mit angezeigt.
Wenn Sie einen solchen Antrag einreichen, dann ist der Betreiber verpflichtet sich innerhalb von zwei Monaten dazu zu äußern. Normalerweise gehen solche Anträge durch und werden genehmigt. Die Gesetzgeber wollten damit nur erreichen, dass es nicht plötzlich zu der Situation kommt, dass mehrere Blocks aus Hochhäusern sich gemeinschaftlich solche Wallbox Ladeeinrichtungen installieren. Von einem Moment auf den anderen gehen plötzlich unzählige Ladeeinrichtungen ans Netz, die mit einer riesigen Ladeleistung versehen sind und die kW Belastung um ein Vielfaches erhöhen. Das würde den Netzbetreiber vor ein riesiges Problem stellen. Aus diesem Grund muss eine jede Wallbox angemeldet sein, bevor sie ans Netz geht.
Die Netzbetreiber sind durch die Umstellung auf Elektromobilität auf jeden Fall schon dabei ihre Leitungen auszubauen. Damit versuchen sie den Ansprüchen der Kunden beim Laden ihrer Fahrzeuge nachzukommen.
Worauf sollte man bei einer Wallbox fürs Laden noch achten?
Eine Wallbox ist zum Aufladen von starken Autobatterien gedacht. Dementsprechend können Sie davon ausgehen, dass dort ordentliche kW-Mengen durchgeleitet werden. Das mit der Genehmigung vom Netzbetreiber geht normalerweise schnell. Das ist fast nur Formsache.
Wir erachten es für wichtig eine Wallbox zu kaufen, auf der sich der Stromverbrauch beim Laden messen lässt. Vor allem dann, wenn ein solcher Anschluss für unterschiedliche Elektroautos der Hausgemeinschaft verwendet wird. In diesen Fällen muss ablesbar sein, wer aus der Gemeinschaft wie viel kW an der hauseigenen Ladestation verwendet hat.
Des Weiteren ist es wichtig, dass eine Wallbox per App bedienbar ist. Kunden heutzutage sehen es gerne, wenn sie ihre PKW beim Laden mit dem Smartphone überwachen können. Dort lässt sich zum Beispiel ablesen, wie lange der Vorgang noch dauert, bis das Elektroauto voll ist. Hilfreich ist es dabei, wenn eine Internetanbindung erstellt wird.
Bezüglich des Standorts der Installation sollten wir noch erwähnen, dass eine Wallbox auf jeden Fall eine Autorisierungsfunktion haben muss. Einen Code, einen Schlüssel, RFID Karte, Genehmigung per App – welche Lösung auch immer. Notwendig wird es dafür, dass niemand unbefugt Zugang zu Ihrer Zapfsäule bekommt, um sein Auto zu laden. Oft ist der Zugang räumlich beschränkt. Aber wenn das nicht geht, dann wäre kW-Diebstahl so gut wie vorprogrammiert. Möglich wäre auch das Kabel anzuzapfen und so den Strom zu klauen. Doch wenn die Station keinen Strom durchlässt, ohne vorher die Sperre aufzuheben, dann ist das keine Gefahr mehr.
Was macht eine gute Wallbox zum Laden aus?
Wir haben uns die Testberichte für die hauseigene Ladesäule angesehen. Wir möchten keine Modelle empfehlen, da immer wieder neue Geräte den Markt betreten. Uns war wichtig eine Übersicht zu geben, worauf die Tester Wert legen. Auf diese Aspekte sollten Sie bei der Anschaffung achten:
Viel Wert wird auf die Steuerung per App gelegt. Das ist zum einen deshalb nützlich, weil Sie damit AdHoc laden bzw. das Laden damit stoppen können. Interessant vor allem für all jene, die selbst Strom einspeisen. So können Sie steuern, ob der eigene Solarstrom genutzt wird, oder der vom Netzbetreiber durchgelassen wird. Zudem haben Sie per Zeitsteuerung die Wahl für günstigen Nachtstrom, sofern Sie dafür eine passende Messverrichtung haben, um diesen Rabatt zu erhalten.
Gut ist es, wenn die Ladekabel nicht unwiderruflich fest fixiert sind. Sollte ein Kabel kaputtgehen, lässt es sich einfach aus der Ladesäule entfernen und gegen ein neues tauschen.
Für manche Generationen gelten Handy und Applikationen als Teufelszeug, mit dem sie nicht umgehen können. Vor allem bei einigen Senioren ist das der Fall. Für sie ist es praktisch, wenn die Box einen LED-Bildschirm besitzt, auf dem sich mit Touchscreen die notwendigen Schritte vornehmen lassen, um das Elektrofahrzeug zu laden.
W-Lan-Funktion ist ein weiterer entscheidender Faktor. Manche Hersteller sind der Ansicht, dass Bluetooth völlig ausreicht. Das heißt, Sie können Ihre Ladebox dann aber nur aus der Nähe bedienen. Bekommt sie jedoch eine Funkverbindung über Ihren DSL-Router oder einen Repeater, dann können sie das Gerät jederzeit und überall mit dem Smartphone ansteuern.
Manche Boxen schalten sich ab, wenn es einen Stromausfall gibt. Sie laden dann das Auto nicht mehr weiter, wenn der Ausfall vorbei ist. Schön ist es, wenn ein Modell dieses Problem behebt und den Ladevorgang dann doch fortsetzt. Stromausfälle kommen nur selten vor. Doch so eine einfache Problematik sollte man mit der IT von heute durchaus in den Griff bekommen.
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